Endodontologie

Endodontologie (griech. ἔνδον: innen) bezeichnet  die Therapie von Erkrankungen der inneren Gewebe im Zahn (Pulpa) zur

  • Wiederherstellung gesunder Verhältnisse im Wurzelkanal
    und den angrenzenden Geweben nahe der Wurzelspitze,
  • zur Erhaltung des Zahnes
  • und Vermeidung der Ausbreitung einer Infektion.

Als Folge einer Karieserkrankung, eines Unfalls oder einer zahnärztlichen Behandlung kann das Zahnmark (der "žNerv"œ) sich entzünden oder absterben. Wird der Zahn nicht behandelt, können Produkte dieses entzündlichen Prozesses durch die Wurzelspitze des Zahns

  • den Kieferknochen erreichen und eine akute eitrige Infektion verursachen,
    die sich auf andere Gebiete ausdehnen kann (Wange, Kieferhöhle, Mundboden, etc.);
  • die verursachende Bakterien können auch durch die Blutbahn ferne Organe erreichen (Herz, Lungen, etc.) und sie infizieren, was unter Umständen lebensbedrohliche Folgen haben kann.

In dieser Situationen muss eine Bilanz zwischen Risiken und Nutzen gezogen werden, um zu entscheiden, ob der Zahn entfernt werden muss, oder ob versucht wird, ihn mit einer Wurzelkanalbehandlung zu retten.

Dabei wird der Zahn geöffnet, die Pulpa entfernt, die Wurzelkanäle lokalisiert, gemessen, aufbereitet und mit verschiedenen Antiseptika desinfiziert. Anschließend werden medikamentöse Einlagen gemacht, bis der Zahn beschwerdefrei ist. Die Behandlung ist aufwendig und zeitintensiv: Sie kann zwischen drei und sieben Sitzungen in Anspruch nehmen. Am Ende erfolgt eine dichte Wurzelfüllung, und der Zahn wird mit einer Aufbaufüllung verschlossen. Häufig muss der Zahn mit einer Krone versorgt werden. Im Laufe der Zeit kann man sehen, ob der Versuch, den Zahn zu erhalten, gelingt.

Sollte eine konventionelle Wurzelkanalbehandlung nicht wie erwartet funktionieren und bleibt eine Infektion an der Wurzelspitze des Zahns, gibt es die Möglichkeit der chirurgischen Wurzelkanalbehandlung: die Wurzelspitzenresektion.