Parodontologie

Parodontitis (PAR) (altgr. παρά neben) ist die entzündliche Erkrankung des Zahnbettes mit Abbau des Zahnhalteapparates. Umgangssprachlich wird aber meist von der Parodontose gesprochen, wobei diese die seltenere, nicht-entzündliche Form dieser Erkrankung meint.
Werden diese Erkrankungen nicht frühzeitig behandelt, führen sie lokal zu Knochenabbau und Zahnverlust und zu verschiedenen internistischen Komplikationen.

Eine Parodontitis nimmt erheblichen Einfluss bei:

  • Erkrankungen im Zusammenhang mit der Herzkranzgefäß-Durchblutung und Gehirndurchblutung, mit erhöhter Herzinfarkt- und Schlaganfallgefahr
  • Schwangerschaftskomplikationen und Frühgeburten
  • Diabetes mellitus
  • Lungenerkrankungen

Die Therapie erfolgt je nach Schweregrad in folgenden Schritten:

  • Zuerst wird eine PAR-Vorbehandlung mit professioneller Zahnreinigung und Mundhygiene-Unterweisung in zwei Sitzungen mit einer Woche Abstand durchgeführt.
  • Zwei bis drei Wochen nach der PAR-Vorbehandlung werden die Zahnfleischtaschen systematisch gemessen. Sollten sie trotz optimaler Mundhygiene noch tief sein, werden ein Antrag auf PAR-Behandlung gestellt und Abstriche der Taschen für eine Erreger- und Resistenzbestimmung  gemacht.
  • Nach Genehmigung des Antrags wird die eigentliche nicht-chirurgische PAR-Behandlung mit Ultraschall- und Handinstrumenten unter antibiotischer Abschirmung  durchgeführt. Gegebenenfalls wird eine medikamentöse Begleitbehandlung verordnet.
  • Zwei Monate nach der Behandlung werden die Zahnfleischtaschen erneut kontrolliert. Falls isolierte Taschen noch vorhanden sind, kann eine chirurgische PAR-Behandlung beantragt werden.
  • Nach der Behandlung werden Nachsorgebehandlungen und  professionelle Zahnreinigungen in regelmäßigen Abständen durchgeführt, da sonst kein dauerhafter Erfolg gewährleistet werden kann.